Die Medien feierten ihn als Shootingstar der FDP, in der Partei ist er eines der Gesichter der neuen jungen Führungsriege der Liberalen – Daniel Bahr, Bundesminister für Gesundheit.
Aber seine Partei ist im Umbruch: Außenminister Westerwelle musste als Vizekanzler abdanken und wankt nun erneut. Kritik kommt aus den Medien, der Politik (teils aus den eigenen Reihen) und auch aus der Netzgemeinde. Bundesminister Bahr kam bislang gut dabei weg, doch wie geht er im Web mit dem Wind um, der seiner Partei derzeit ins Gesicht bläst? Wir unterziehen Daniel Bahr dem ersten „Bundestagsradar WebCheck“.
Facebook:
Das obligatorische Facebook-Profil wird nicht durch den Minister persönlich gepflegt, sondern wird vermutlich über sein Büro mit Texten gefüttert. Das Profil kann als verifiziert angesehen werden, da es auch über die persönliche Website von Daniel Bar erreicht werden kann.
Inhaltlich besticht das Profil durch die Verlinkung von Presseartikeln. Auch Bundestagsreden des Ministers werden gelegentlich eingebunden. Ebenfalls werden regelmäßig knappe politische Standpunkte Bahrs im Profil veröffentlicht.
Die allgemeine inhaltliche Ausgestaltung des Facebook-Profils bietet den Nutzern wenig Angriffsfläche. Entsprechend gering ist die Zahl der Kommentare unter den publizierten Inhalten. Zustimmung drücken die Nutzer in diesem Profil wesentlich stärker über den Like-Button aus. Berücksichtigt werden muss hierbei, dass das Profil des Bundesministers erst seit dem 29. August 2011 zu existieren scheint und seitdem sechs Einträge veröffentlicht wurden. Dennoch ist das Feedback auf der Seite – gerade für einen Abgeordneten mit Ministeramt – als gering zu bezeichnen. Dies wird auch durch die recht niedrige Zahl von 4.719 Personen (Stand: 27. September 2011), welche das Profil des Ministers mögen, deutlich.
Twitter:
Das Twitter-Profil von Daniel Bahr wurde im September 2008 angelegt. Seitdem sind 660 Tweets abgesetzt worden (Stand: 27. September 2011). Insgesamt konnten damit 2.973 Follower generiert werden. Inhaltlich werden zwei Dinge deutlich: Zum einen twittert der Gesundheitsminister nicht selbst – das wird durch die Nutzung der dritten Person in den Tweets deutlich. Zum anderen zeigt sich, dass – wie im Facebook-Profil – vor allem Pressemeldungen veröffentlicht bzw. Links zu Online-Medien publiziert werden. Eine Personalisierung findet auch im Twitter-Profil nicht statt.
Youtube:
Ebenfalls Ende 2008 wurde der Youtube-Kanal von Daniel Bahr eingerichtet. Seitdem wurden insgesamt elf Videos unterschiedlicher Prägung hochgeladen. Die Mehrzahl der Videos sind Aufzeichnungen von Redebeiträgen Bahrs vor seiner Ernennung zum Minister. Jedoch befindet sich auch ein kurzes Begrüßungsstatement zu der Einrichtung seines StudiVZ-Profils unter den Videos.
Auffallend ist, dass der Kanal seit dem 15. September 2009 nicht mehr durch eigene Beiträge erweitert wurde. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass das Youtube-Konto zur Verwendung im Bundestagswahlkampf 2009 angelegt und betrieben wurde. Das letzte veröffentlichte Video sticht positiv hervor. Das knapp 5-minütige Portrait gibt einen guten Einblick in die politische Arbeitswoche des Abgeordneten in Berlin. Natürlich ist der Film mit FDP-Standpunkten gespickt, bleibt aber in der Sache informativ.
abgeordnetenwatch.de:
Der Bundesgesundheitsminister nutzt abgeordnetenwatch.de, um Bürgerfragen zu beantworten. Seine Antwortquote liegt laut der letzten offiziellen Auswertung bei 100 Prozent und 44 eingereichten Fragen (Quelle: Antwortquote der 622 Bundestagsabgeordneten auf abgeordnetenwatch.de (17. Wahlperiode)). (Stand: 27. September 2011) Zwar ermöglicht die Quote keine Rückschlüsse auf die Art und Qualität der Antworten, im Zuge der indirekten politischen Kommunikation wird aber der Wille zum Austausch und zum Dialog nach außen transportiert.
daniel-bahr.de:
Die Website des Ministers spiegelt den gewohnten Umgang mit den Instrumenten des Web 2.0. Sie beinhaltet eine Übersicht über seine Netzwerkprofile sowie aktuelle Texte und Beiträge aus dem politischen Geschäft in Berlin und Bahrs Wahlkreis Münster – nicht jedoch aus dem Ministerium für Gesundheit direkt. Somit bleibt die Webpräsenz eine Abgeordnetenseite.
Inhaltlich ist das Angebot durch dominierende Illustrationen geprägt. Kurze Texte werden durchgängig mit Bild- und oftmals auch Video-Material angereichert.
Blog: Daniel Bahr führt keinen Weblog.
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1 Kommentar
Ihre Gesundheits-Politik ist nur auf Reiche eingestellt. Rentner und Arbetislose werden von Ihnen geschröpft, dass es nicht mehr geht. Chronisch Kranke werden für ihre Krankheit noch bestraft, indem man ihnen die einzige Sparmöglichkeit und überhaupt der Erschwinglichkeit von Medikamenten der Versandapotheken nehmen will. Wovon ich meine dringend erforderlichen Medikamente bezahlen soll, sollten Sie mir mal mitteilen. Meine Rente erlaubt mir das nicht. Ich jedenfalls werde Sie auf keinen Fall wählen !
mfg